IndustriearealOpen Air, und dann? Nutzung des Osthofs der Hallen Kalk weiter fraglich

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Open-Air-Konzerte sollen kommen, doch der Zutritt zu den Hallen selbst verschiebt sich weiter. Das könnte im Winter zu Problemen führen.

Eine Nutzung der Hallen im Osthof der Hallen Kalk noch in diesem Sommer wird immer unwahrscheinlicher. Wie die Stadt Köln auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigt, ist das Büro „Raumwerk Architekten“ erst im April mit einer sogenannten „Nutzungspotenzialanalyse“ beauftragt worden.

Wenig Bewegung auf dem Osthof der Hallen Kalk

Dabei war in einem im Dezember von Grünen, CDU, SPD, Linken, Volt und Klimafreunde und Gut gefällten Ratsbeschluss noch festgehalten worden: „Der Winter darf nicht tatenlos verstreichen.“ Einige der ehemaligen Klöckner-Humboldt-Deutz Produktionshallen an der Dillenburger Straße sind in schlechtem Zustand.

Die sogenannten „Pioniernutzungen“, also erste Bespielungen der Hallen, sollten eigentlich zeitnah erfolgen. Doch Ende April ist noch nicht viel passiert. Den Osthof möchte eine Gruppe aus Initiativen nutzen, dort soll unter anderem eine Veedelshalle, ein Kulturhof und das Kreationszentrum für zeitgenössischen Zirkus entstehen.

„Zusammen mit der Verantwortungsgemeinschaft Osthof soll geprüft werden, welche Gebäude wann für welche Nutzungen zur Verfügung stehen können und welche baulichen Maßnahmen hierfür erforderlich sind“, sagt Brigitte Scholz, Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung. Die Ergebnisse sollen bis September 2024 vorliegen.

Was im Umkehrschluss auch bedeuten dürfte: Eine Nutzung der Hallen bis dahin ist quasi ausgeschlossen. So deutlich formuliert die Stadt es nicht. Auf Anfrage heißt es, die Nutzung „ist abhängig vom Bauzustand der Gebäude sowie den erforderlichen Genehmigungen und gegebenenfalls erforderlichen Baumaßnahmen, um die Nutzbarkeit herzustellen“.

Initiativen reicht Open-Air-Angebot nicht aus

Lieber verweist man auf die anstehende Bespielung des Innenhofes für Open-Air-Angebote, die sich in den kommenden Wochen konkretisieren soll. „Wir sind dabei, die Open-Air-Nutzung im Osthof vorzubereiten“, sagt Scholz. „Von der Fläche im Osthof sollen Impulse ausgehen. Die Nachbarschaft wünscht sich, dass hier endlich etwas passiert – das kann ich gut nachvollziehen.“

Mit der Pioniernutzung ist es für einige Beteiligte der VGO Osthof aber nicht getan. Die Pioniernutzung sei eine Erprobung von gemeinwohlorientierten und kooperativen Formaten, auch unter Einbindung der Öffentlichkeit, sagt Dominikus Moos vom Kreationszentrum zeitgenössischer Zirkus.

„Das kann nicht allein mit einem Open-Air-Programm abgedeckt werden.“ Es brauche teils Ateliers, teils Hängepunkte, teils geschützte Räume. „Und selbst für das Open-Air werden Hallen, beispielsweise als Lagerräume, benötigt. Die Hallen sollten in Teilen schnell für eine dauerhafte Pioniernutzung freigegeben werden, um noch im Sommer belebt zu werden – im Winter ist ein Testbetrieb mit fehlender Heizung nur sehr eingeschränkt möglich.“

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